Während Kinder meist kostümiert und höflich fragend an Türen läuten und um Süßigkeiten bitten, definieren – wie die leidigen Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen – manche Jugendliche und Erwachsene diesen Brauch komplett anders: Sie ziehen randalierend und lärmend herum, zerstören mutwillig fremdes Eigentum und blockieren wichtige Zufahrten für Einsatzkräfte.
Als Konsequenz aus den Vorkommnissen der letzten Silvesternacht wurde von Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß im Jänner – wie berichtet – ein Blaulicht-Gipfel mit Vertretern der Einsatz-Organisationen Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz und Vertretern der Wohnungsgenossenschaften einberufen. Dabei wurden gemeinsam Vorkehrungen für die heurige Halloween-Nacht getroffen, um Vorkommnisse bereits im Vorfeld zu verhindern.
Bei der Vorbesprechung Anfang Oktober zur Halloween-Nacht wurde, um potentielle Unruhestifter abzuschrecken, die verstärkte Präsenz von Polizei, Ordnungswache sowie von privaten Sicherheitsdiensten vereinbart. Dadurch sollen auch – im Fall des Falles – Täter ausgeforscht werden können.
Dramatisch war in der letzten Silvesternacht, dass die Randalierenden die Einsatzkräfte bei ihren Hilfseinsätzen behinderten bzw. wichtige Zufahrten absichtlich blockiert hatten. Einziger Lichtblick waren jene Bewohner, die Zivilcourage besaßen, erste Löschversuche bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vornahmen und bei der Beseitigung der Blockaden mithalfen.
Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Wer bewusst durch Brandstiftung und gleichzeitige Blockade einer wichtigen Zufahrt Einsatzkräfte behindert, gefährdet Leib und Leben von Mitmenschen. Und wer dann auch noch behauptet, dass es sich dabei ‚nur um Halloween-Scherze‘ handelt, die nicht geahndet werden: Derjenige irrt sich gewaltig!“
Feuerwehrkommandant Roland Weber (FF Wels): „Verzögerungen bei der Zufahrt durch die Errichtung von Barrikaden gefährden Menschenleben und erhöhen das Schadensausmaß wesentlich. Und Angriffe auf freiwillige Einsatzkräfte in diesem Zusammenhang sind das Letzte. Aber möglicherweise befinden sich auch die Täter einmal in einer Notlage, und die Hilfe durch die Einsatzkräfte kommt erst später an, weil zuerst noch Behinderungen entfernt werden müssen.“
Leutnant Nina Kargl, BA (Stadtpolizeikommando Wels): „Wir sind gut vorbereitet und werden mit einer starken Polizeipräsenz im Welser Stadtgebiet vertreten sein.“
Bezirksgeschäftsleiter Andreas Heinz (Rotes Kreuz): „Blockaden und Angriffe auf Einsatzkräfte im Allgemeinen – und Rot-Kreuz-Rettungskräfte im Einzelnen – gefährden die Gesundheit und das Leben derer, die als Helfer kommen möchten. Und das von denen, die vielleicht auch Hilfe brauchen – das könnten nämlich auch die Verursacher sein. Wir machen bei der Hilfeleistung keinen Unterschied wegen der Herkunft, Religion oder Nationalität – wir achten jedoch auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter.