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Null Tolleranz für Müllsünder

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Zahlreiche Mitarbeiter der Stadt Wels arbeiten tagtäglich dafür, die öffentlichen Straßen und Plätze sowie Parks und Grünanlagen – sowohl in der Innenstadt wie auch in den Stadtteilen – sauber zu halten.

Die städtischen Mitarbeiter sind sieben Tage in der Woche bereits frühmorgens maschinell (zwei Wasserwagen, drei Kehrmaschinen) und manuell (18 Straßenkehrer, fünf Rayonsmitarbeiter) unterwegs, um etwa die von den Nachtschwärmern weggeworfenen „Restln“ zu entfernen und die Mülleimer zu leeren. Auf diese Weise sammeln die Rayonsmitarbeiter pro Jahr rund 200 Tonnen illegale Entsorgungen bei Sammelstellen sowie achtlos weggeworfenen Müll auf öffentlichen Grundstücken.

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Vizebürgermeister Gerhard Kroiß sowie Mitarbeiter des ÖWD und der Ordnungswache mit illegal entsorgtem Abfall am Zwinger beim Mühlbach. | Bild: Stadt Wels

Die Straßenkehrer entleeren jährlich rund 150 Tonnen Abfälle aus öffentlichen Papierkörben und sammeln zudem Müll auf und neben Gehwegen und Straßen. Leider werden diese städtischen Bemühungen und Anstrengungen von einigen Bürgern nicht honoriert: Snacks, Kaugummipapier und vieles mehr wird achtlos fallengelassen oder aus dem Auto geschmissen.

Vielen Bürgern ist dabei oft nicht bewusst, wie lange sich Abfälle in der Natur halten, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden: So benötigt ein Zigarettenstummel oder ein Kaugummi fünf Jahre, um zu verrotten. Bei PET-Flaschen und Aludosen sind es bereits 300 beziehungsweise 500 Jahre.

Nicht zuletzt aufgrund anhaltender Beschwerden aus der Bevölkerung über illegale Müllentsorgungen stellt man sich diesen Zuständen deshalb mit Nachdruck entgegen: Die Ordnungswache führt verstärkte Schwerpunktkontrollen in der Innenstadt durch, um gegen Müllsünder vorzugehen. Bis dato führten die Mitarbeiter Aufklärungsgespräche, aber beginnend mit Mai werden Personen, die dies trotzdem ignorieren, angezeigt.

Gemäß dem Oö. Abfallwirtschaftsgesetz wurden im vergangenen Jahr bei 768 Kontrollen 85 falsch entsorgte Abfallsäcke vorgefunden und 40 Müllsünder überführt. Auch Hundehalter, die die Hinterlassenschaft ihres Hundes nicht richtig entsorgen, haben mit empfindlichen Strafen zu rechnen.

Darüber hinaus wird das Angebot an legalen Entsorgungsmöglichkeiten weiter ausgebaut und auch in der Öffentlichkeit – unter anderem mit der Welser Hausordnung – beworben. In diesem städtischen Regelwerk heißt es in Punkt 1: „Schmeiß` richtig weg! Vermeiden – Vermindern – Verwerten: Das sind die drei V, die es beim Müll zu beachten gibt.“

Derzeit gibt es im Stadtgebiet beispielsweise rund 900 öffentliche Papierkörbe, mehr als 70 Hundestationen (30 zusätzliche in den vergangenen Jahren), sieben Grünschnittsammelstellen, zirka 90 Abfallsammelstellen (Altglas, Papier, Metall) sowie zwei Altstoffsammelzentren (Mitterhoferstraße 100 und Florianiweg 9).

Seit 1. Mai: Waste Watcher im Stadtgebiet unterwegs

Um Müllsünder im Welser Stadtgebiet noch häufiger auf frischer Tat zu erwischen oder im Nachhinein auszuforschen, startete die Stadt Wels auf Initiative von Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß mit Mittwoch, 1. Mai ein vorerst auf sechs Monate ausgelegtes Waste Watcher-Pilotprojekt. Dafür wurde der Österreichische Wachdienst (ÖWD) von der Stadt beauftragt und ermächtigt, Kontrollen von Müllsündern durchzuführen, ihre Daten aufzunehmen und in weiterer Folge an die Bezirksverwaltungsbehörde weiterzuleiten.

Die Mitarbeiter des ÖWD werden dabei sowohl in Uniform als auch in Zivil unterwegs sein. Möglich ist diese Vorgangsweise durch entsprechende Regelungen im Oö. Abfallwirtschaftsgesetz. Demzufolge ist die Gemeinde für die Kontrollen zuständig und kann dafür besondere Aufsichtsorgane bestellen. Die Waste Watcher sind dazu befugt, Ausweise von Personen zu kontrollieren, die sie bei einer Verwaltungsübertretung ertappen. So können sie die Identität feststellen und Anzeige bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde erstatten.

Die Stadt Wels erwartet sich durch den zusätzlichen Einsatz der Waste Watcher einen Rückgang der Verunreinigungen in der Stadt. Ziel ist es jedoch nicht, möglichst hohe Geldstrafen einzunehmen, sondern potenzielle Müllsünder vom illegalen Entsorgen abzuhalten.

Die Schwerpunkte der Waste Watcher werden in der Anfangsphase in der Innenstadt und in weiterer Folge auch in den Parks und Grünanlagen in den Stadtteilen liegen. Dabei werden besonders das illegale Entsorgen von „Kleinmüll“ (z.B. PET-Flaschen, Glasflaschen und Dosen, Verpackungen aus Fastfood-Restaurants etc.), von Zigarettenstummeln und Speiseresten und von Hundekot sowie illegal abgestellter Sperrmüll und herrenlose Einkaufswagen überwacht.

Die Mindeststrafen beginnen abhängig von der Müllmenge bei 30 Euro (z.B. Wegwerfen von Zigarettenstummeln oder Getränkedosen). Laut Gesetz sind Bußgelder von bis zu 8.200 Euro möglich.

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