Das Auto sieht aus wie ein Van ist aber ein Kleintransporter. Für Amerikaner müsste man dies nicht extra betonen, weil für diese ein Van – dies ist eine Silbe, die aus dem Wort Caravan extrahiert wurde – immer ein Kleintransporter ist. Nur in Europa versteht man unter Van eine Großraumlimousine und der Toyota Proace Verso ist beides.

Denn obwohl man ihn als die moderne, japanische Urenkel-Version eines amerikanischen Planwagens betrachten könnte, so ist die heutige Ausgabe doch sehr viel mehr als nur ein robustes Transportmittel. Obwohl man damit viel zu befördern vermag, fühlt man sich darin doch eher wie in einem PKW.
Dieses Gefühl vermittelt der „Bully“ nicht nur mit seiner weichen Frontpartie, sondern auch mit seinem gut ausgestatteten Innenraum und mit seinem Fahrverhalten. Schlaglöcher federt er elegant weg, wozu auch die angenehmen Sitze beitragen. Sie sind fast schon Luxus für einen Kleintransporter, der aber in seiner Klasse deutlich günstiger ist als alle seine deutschen Mitbewerber. Deshalb dürfte die Nachfrage ziemlich groß nach ihm werden, zumal er auch mit seiner Motorisierung punkten kann.


Der 2,0-Liter-Diesel liefert eine Leistung von 177 PS (130 kW) und serienmäßig ist er mit einer 8-Gang-Automatik verbunden, die harmonisch funktioniert. Wer möchte kann die Gänge aber auch selbst via Schaltwippen hinter dem Lenkrad sortieren. Dort – hinter dem Lenkrad – ist alles übersichtlich und der Fahrer hat in seiner erhöhten Sitzposition alles gut im Blick: die Straße ebenso wie den modernen Digital-Tacho und den Touchscreen im Querformat mit schöner Darstellung der Navi-Karte und der Menüs. Das Facelifting des Cockpits ist den Japanern wirklich geglückt.
Der Innenraum ist nicht nur nobel, sondern auch relativ geräuscharm, was man zu schätzen weiß, wenn man viel Autobahn fährt. Wenn man etwas stärker ins Gaspedal tritt, braucht der Transporter (Höchstgeschwindigkeit 185 km/h) auch schon mal ein, zwei Liter mehr auf 100 Kilometer als die vom Werk angegebenen 7,6 Liter.
Dafür können sich Fahrer und Beifahrer während längerer Reisen den Rücken massieren lassen, was die Vordersitze problemlos erledigen. Überhaupt kann der mit allen modernen Sicherheitssystemen ausgestattete Transporter mit Features aufwarten, die man sonst nur in Luxuslimousinen findet. Darunter nicht nur eine Standheizung, Premium-Soundanlage, Panorama-Dach, elektrische Schiebetüren sowie zwei Einzelsitze in der zweiten Reihe mit einem Lounge-Tisch auf Schienen, um nur einiges zu nennen. Es gibt auch noch eine dritte Sitzreihe mit drei Plätzen und selbst wenn der Wagen voll besetzt ist, bleiben noch immer 550 Liter Stauraum fürs Gepäck.
Wer möchte kann den Toyota Proace Verso auch mit elektrischem Antrieb bekommen, doch wer viel Langstrecke fährt ist mit dem Dieselmodell eindeutig besser bedient.