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Bauwirtschaft baut auf die neue Regierung

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Unternehmer hoffen auf baldigen Aufschwung

Die Bauwirtschaft blicke optimistisch in die Zukunft, hieß es gestern zum Auftakt der „WeBuild“-Energiesparmesse in Wels.

„WeBuild“ and hopes: Robert Schneider, Walter Eder, Norbert Hartl, Manfred Denk, Ernst Hutterer und Elisabeth Berger (v. l.). | Bild: Roland Pelzl/Messe Wels

Was Anderes bleibt ihr vermutlich auch gar nicht übrig, zumal das Anspringen der Konjunktur sehr davon abhängen wird, ob die neue Regierung auch die dafür notwendigen Rahmenbedienungen schafft. In dieser Hinsicht können die Vertreter der Baubranche nur hoffen.

Denn auch der für einen Aufschwung dringend erforderliche Bürokratieabbau lässt schon seit Jahren auf sich warten, erklärt Manfred Denk, der Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker.

Statt weniger sei der bürokratische Aufwand in den letzten Jahren sogar noch mehr geworden, klagt auch der Ziegelwerksbetreiber Walter Eder und ließ mich raten, wie hoch die zu erfüllenden bürokratischen Vorgaben waren als er in die Branche eingestiegen sei.

Lächelt trotz „Bürokratie-Pandemie“: Ziegelwerkbetreiber Walter Eder. | Bild: Roland Pelzl/Messe Wels

Ich deutete daraufhin auf seine Schulter, worauf Eder seine Hand hob und hoch über seinen Kopf hielt. „Da stehen wir heute“, sagte er und machte damit klar, dass die Unternehmen in einem Vorschriftenwust erstickten.

Nach allgemeiner Kenntnis vergeht auch kein Tag, dass nicht ein großes oder sogar mehrere große Unternehmen pleitegehen. Das Ziegelwerk Eder ist zum Glück nicht gefährdet, weil es seit 2024 auch mit dem privaten Hausbau wieder aufwärtsgehe, wie sein Geschäftsführer anmerkt. Doch nach dem Beginn der Corona-Pandemie habe es eine gewaltige Durstrecke gegeben, die nur mit dem sozialen Wohnungs- und Genossenschaftsbau halbwegs bewältigt werden konnte.

Einen starken Rückgang von Bauaufträgen, sowohl bei Privat- als auch bei Gewerbekunden, verzeichnet auch Norbert Hartl, der geschäftsführende Gesellschafter der Schmid-Baugruppe. Es seien zwar viele Projekte in der Pipe-Line, erklärte er, doch für ihre Realisierung benötige man auch die Unterstützung der neuen Regierung. Auch Hartl sieht in der Bürokratie die größten Kostentreiber.

Auf das Weiterbestehen der Fördermaßnahmen durch die neue Regierung baut auch Ernst Hutterer, seines Zeichens Geschäftsführer der Firma Fröling und stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Österreichischen Kessel- und Heizungsindustrie (VÖK). Denn die Menschen brauchen unbedingt Planungssicherheit. Das gilt im Übrigen auch für die Unternehmen. Damit die Sanierungsbereitschaft nicht erlahme, seien konstante Rahmenbedingungen erforderlich, betonte Hutterer. Passiert sei allerdings das Gegenteil!

Was alle Unternehmer und Gewerbetreibenden sichtbar vereint, ist die Hoffnung, dass sich die Politik der prekären wirtschaftlichen Lage des Landes bewusst ist, und von daher alles unternehmen wird, einen Aufschwung anzustoßen. Messedirektor Robert Schneider fasste zusammen: „Wir gehen davon aus, dass die Konjunktur irgendwann besser werden wird.“

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