
Hätte es noch eines Beweises bedurft, um zu erkennen, dass die Mitglieder der Ex-Regierung abgehoben, selbstgefällig und ziemlich kleinkariert sind, er wäre jetzt erbracht worden. Denn mit ihrer letzten „Leistung“, sich das große Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich am Bande zuschanzen zu lassen, wird die Auszeichnungskultur in diesem Land extrem verhöhnt.
Was soll man künftig wirklich verdienten Bürgern als äußeres Zeichen der Anerkennung zukommen lassen, wenn schon Leuten wie Karoline Edtstadler, Gerhard Karner, Martin Kocher, Martin Polaschek sowie Susanne Raab derart maßlos gehuldigt wird? Wo waren ihre Leistungen, fragt sich der Bürger, wo ihr nachhaltiges Wirken zum Wohle der Bevölkerung?
Mit ihrem Kanzler Karl Nehammer haben diese Leute einen Scherbenhaufen hinterlassen, den ihre designierten Nachfolger zweifellos noch vergrößern werden. Die Aufblähung des neuen Regierungsapparates bei gleichzeitiger Unterlassung von wirklich wirkungsvollen Maßnahmen zum Schuldenabbau, zu dem auch das Abspecken der Verwaltung und die Rodung des Vorschriftendschungels gehörten, sind erst der Anfang der weiteren Zerstörung unseres schönen Österreichs.
Ich bin mir jedoch sicher, dass sich auch die neue Regierung – so sie denn wirklich kommt – nach dem Ende ihres vorhersehbaren kurzen Wirkens ebenfalls selbst auszeichnen wird. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird diesen Bestrebungen wie immer nicht im Wege stehen, weil das Herumschmeißen mit Orden schon zur Folklore dieses Landes gehört, zumindest bei den Politikern nach Absolvierung ihres Legislaturparcours, selbst wenn sie bei dessen Bewältigung eindrucksvoll scheitern sollten.
Da aber das Schamgefühl in Politikerkreisen – von Ausnahmen abgesehen – ausgestorben zu sein scheint, werden auch die Blindgänger und Rohrkrepierer unter den Volksvertretern überzeugt sein, einen verdienten Anspruch auf silberne und goldene Ehrenzeichen der von ihnen weiter ruinierten Republik zu haben.