Viva la France! Als durch und durch frankophiler Mensch liebe ich auch französische Autos. Kaum sitze ich in einem solchen Wagen, bilde ich mir auch schon ein, die Lavendelfelder bei Arles riechen zu können oder auch diese eigentümliche Luftmischung der Camargue-Region im Rhone-Delta.
Diese Gegend habe ich erstmals bereits als junger Mann mit einer „Ente“, einem Citroen 2 CV, bereist und danach auch noch öfter mit einem anderen französischen Gefährt. Damals war ich mit wenig Geld und sehr spartanisch unterwegs. Führe ich heute in die Provence, würde ich dies am liebsten mit einem Citroen C5 Aircross tun.
Dass es für solche Autos keine Frauennamen mehr gibt oder andere phantasievollere Bezeichnungen, finde ich schade. Ein Citroen-Modell, das Provence oder Camargue hieße, würde mir sehr gefallen. Schließlich hat es einmal auch schon ein DS-Modell gegeben, welches man die Göttin oder die Göttliche nannte, ein anderes wiederum trug den Namen „Pallas“.
Klar: Die heutigen Citroen sind noch wesentlich komfortabler als die früheren, und ich könnte mir gut vorstellen, dass der Aircross bei einem längeren Zusammenleben mit mir, zu einem echten Gefährten. Durch die Sprachsteuerung kann ich sogar mit ihm reden. Nach meinen Testfahrten durch die österreichische Landschaft bin ich auch überzeugt, dass er auch die vielen Hügel und Unebenheiten in der Provence gelassen meistern würde.
Vom Hersteller wird das Modell gar als ein „fliegender Teppich“ bezeichnet, was mir aber leicht übertrieben erscheint. Auch wenn die Zeiten der legendären Hydropneumatik-Federung bei Citroen schon längst vorbei, so empfinde ich doch sein Fahrwerk als durchaus angenehm. Dieses Attribut angenehm trifft auf den ganzen 4,50 Meter langen und überaus geräumigen Kompakt-SUV zu, der in diesem Segment eine echte Konkurrenz für den VW-Tiguan, den Opel Grandland oder auch den Nissan Qashqai ist, um nur diese drei zu nennen.
Auch der Kofferraum des Aircross mit 580 Litern Fassungsvermögen bietet viel Platz für Reisegepäck, auch für ein größeres Zelt, denn bei umgeklappten Sitzen vergrößert sich das Volumen sogar auf 1630 Liter. Doch er ist kein Geländewagen, aber ein Tourenwagen und auch ein eleganter städtischer Gleiter, mit dem man – selbst im voll beladenen Zustand – Kurven flott zu durchfahren vermag.
Auch im Großstadtverkehr ermöglicht er es mir, selbst bei niedriger Geschwindigkeit schnell einzufädeln. Man braucht mit ihm nur etwa 1,5 Sekunden um ihn von 15 km/h auf 30 km/h hochzudrehen.
Mit seinem Plug-in Antrieb bietet der Aircross, den es in einer 180 PS und einer 224 PS starken Version gibt, beinahe schon sportliche Fahrleistungen. Schon in etwa 9 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Spitze liegt bei 225 km/h. Wenn beide Antriebe zusammenarbeiten, kommt man sogar ziemlich rasant vorwärts: Von 60 auf 100 km/h beschleunigt der Plug-in-C5 gar in viereinhalb Sekunden. Manuelle Schalteingriffe mithilfe des serienmäßig eingebauten Schaltpaddels sind nicht nötig, weil die Automatik stets den passenden Gang wählt.
Als Fahrer wird man von der Betriebsstrategie des Plug-in-Fahrzeugs wenig behelligt. Natürlich bemerkt man es, wenn der Verbrenner zwischendurch einmal ruhig ist, weil er sich auch während rasanter Fahrt einmal ausschalten kann. Doch der 1,6 Tonner hat dann immer noch genug Leistung, um sich souverän zu bewegen.
Was mich an diesem Modell in so heißen Zeiten wie diesen besonders erfreut, ist seine starke und gut funktionierende Klimaanlage wie auch sein gekühltes Ablagefach in der Mittelkonsole. Dabei kann die Sonne ruhig durchs Glasdach scheinen, innen ist alles gut temperiert. Und wenn einem in einsamer Landschaft einmal der Sprit ausgehen sollte, kann man immer noch mit Strom weiterfahren, falls man nicht aufs Laden vergessen hat. Also, worauf warten wir noch. Starter drücken und ab nach Frankreich, an die Cote d Àzur.