Nach Kahlschlag in der Welser Neustadt
Zahlreiche Beschwerden gingen ab Montag Vormittag bei Klima- und Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer ein: Im Bereich Hofmannsthalstraße in der Welser Neustadt würden einige mitunter sehr alte, aber gesunde Linden und Birken geschlägert oder radikal zusammengestutzt.
Auf Anfrage von Rammerstorfer hieß es dazu von der verantwortlichen Welser Heimstätte, dies geschehe „aufgrund von Krankheit“ und der Sanierung der Anlage und Garagen. Details zur „Krankheit“ nannte man auch auf Nachfrage nicht. Symptome einer Erkrankung konnten auch beim Lokalaugenschein nicht festgestellt werden. Auch warum man für Sanierungen bestehender Gebäude zwangsläufig die Bäume in der halben Nachbarschaft fällen müsse, sei schwer nachvollziehbar.
Die Grünen setzen sich in Wels seit vielen Jahren für besseren Baumschutz ein – leider allein auf kahler Flur. Zuletzt wurde im Vorjahr ein Antrag abgelehnt, in dem eine Resolution an den Landtag gefordert wurde, dieser möge ein Baumschutzgesetz für die Statutarstädte beschließen. Ein SP-Mandatar begründete die Ablehnung seiner Partei damit, dass ein Baumschutzgesetz ja auf Papier gedruckt werden müsse, so dass dafür Bäume sterben. „Leider sieht man, dass manche das Thema gar nicht ernst nehmen“, so Stadtrat Rammerstorfer, „der Bevölkerung ist es aber durchaus ein Anliegen.“ Auch von der „Welser Heimstätte“ und deren Aufsichtsrat erwartet er sich einen verantwortungsvollen Umgang mit den Grünflächen: „Natürlich kann es auch vorkommen, dass ein Baum tatsächlich nicht zu retten ist, aber dann soll man das den betroffenen Menschen auch klar kommunizieren.“