Vorsichtig optimistisch stimmen die nun vorliegenden Ergebnisse der jüngsten Styrol-Probeentnahmen im Welser Stadtgebiet: Demnach zieht sich die „Schadstoff-Fahne“ im Grundwasser Richtung Westen zurück und wird auch von Norden und Süden her schmäler. Wörtlich heißt es in der aktuellen Information der beauftragten Fachfirma Intergeo – Umwelttechnologie und Abfallwirtschaft GmbH:
„Im Vergleich zum zuletzt übermittelten Schadensbildstand vom Dienstag, 26. März und der darin befindlichen Maximalausdehnung vom Sonntag, 17. März konnte anhand der jüngsten Probenahmen vom Dienstag, 2. und Mittwoch, 3. April nachgewiesen werden, dass sich aufgrund gesetzter aktiver Abwehrmaßnahmen die abstromige Grenzlinie der Schadstofffahnenzunge bereits merklich nach Westen zurückzieht. Das heißt, dass östlich der Linie Uhlandstraße 35 keine sanierungsgrenzwert-überschreitenden Styrol-Gehalte mehr messbar sind. Auch ist ein Schmälerwerden der Schadstofffahne an den südlichen und nördlichen Randzonen zu beobachten.“
Die seit Oktober 2023 laufenden Maßnahmen zur Grundwassersanierung zeigen also Wirkung. Derzeit sind etwa 20 von rund 30 vorgesehenen Grundwasser-Sanierungsbrunnen in Betrieb. Es kommen laufend solche Sperrbrunnen hinzu, der Vollbetrieb ist Ende April zu erwarten. Zudem arbeiten derzeit sechs Grundwasser-Reinigungsanlagen auf Hochtouren. Rund 13.200 Liter oder rund ein Drittel der Gesamtmenge von rund 40.000 Litern Styrol wurde so bereits wieder aus dem Grundwasser geholt, davon alleine ein Viertel in den vergangenen beiden Wochen.
Zwischenzeitig hat die Firma Intergeo mehrere neuere Proben entnommen (weitere folgen regelmäßig), die momentan analysiert werden. Diese Auswertung dauert in der Regel eine Woche bis zehn Tage. Die Stadt Wels veröffentlicht alle aktualisierten Lagebilder. Unter der Adresse wels.gv.at/styrolunfall finden sich zudem – wie berichtet – die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema, ein zeitlicher Ablauf seit dem Unglück sowie die Ansprechpartner für Betroffene.
Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Die gesetzten Maßnahmen wirken. Dies zeigt sich durch die fallenden Werte in den Randzonen. Wichtig ist, dass von den Brunnen der betroffenen Hauseigentümer – insbesondere jenen, die im Bereich der Kernzone der Schadstoff-Fahne liegen – weiterhin regelmäßig Proben gezogen werden und entsprechende Sanierungsmaßnahmen gesetzt werden müssen. Bei bis dato entstandenen oder zukünftigen Schäden muss von der ÖBB rasch und unbürokratisch geholfen werden.“