Einerseits eine stetig sinkende Nachfrage, andererseits ein stetig steigender und für diese Betreuungsform nicht mehr bewältigbarer Pflegebedarf bei den Bewohnern: Aus diesen Gründen betreibt die Stadt Wels ab Montag, 4. September nur mehr eine statt wie bisher zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz in der ehemaligen Dragonerkaserne.
Die im Oktober 2011 als Vorzeige-Pilotprojekt eröffnete und mit dem „cura 2015“-Award ausgezeichnete erste Wohngemeinschaft bleibt bestehen. Dort stehen auch weiterhin bis zu zehn Betreuungsplätze für Menschen ab 60 Jahren mit einer mittleren bis schweren demenziellen Erkrankung, Pflegestufe 3 und Hauptwohnsitz Wels zur Verfügung.
Ebenso konzipiert war die zweite Wohngemeinschaft, die im Mai 2016 eröffnet wurde und nun anderweitig genutzt werden soll. Der gesundheitliche Zustand – und damit die Pflegestufe – der momentan acht Bewohner hat sich im Laufe der Jahre stetig verschlechtert. Daher ist diese Betreuungsform nicht mehr für diese Menschen geeignet. Sie werden nun im Haus der Seniorenbetreuung Vogelweide-Laahen untergebracht, um dort bestmöglich betreut werden zu können.
Von einer Weiterführung der zweiten Wohngemeinschaft sieht die Stadt derzeit auch ab, da der Bedarf in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist. Menschen mit Demenz und einer höheren Pflegestufe als 3 können in einem Alten- und Pflegeheim adäquater betreut werden. Viele Menschen mit diesem Krankheitsbild und Pflegestufe 4 oder höher werden bereits in einem APH versorgt.
Die Stadt Wels wird die Räumlichkeiten von der Wohnanlagen GesmbH (WAG) jedenfalls weiterhin anmieten. Alternative Möglichkeiten für die Nutzung werden derzeit geprüft.
Bildhinweis: Stadt Wels