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Wels lebt Kulturvielfalt

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Vor der Sommerpause (also exakt zwischen den Spielsaisonen 2024/2025 und 2025/2026) ziehen Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger eine Bilanz über die jüngsten Welser Kulturjahre.

Bild: Stadt Wels

Stadt-Kultur 2018 bis 2025

Naturgemäß liegt der Hauptfokus dabei auf den von der Stadt selbst betriebenen Kulturstätten (mit dem Stadttheater Greif als Flaggschiff) beziehungsweise den stadteigenen Kulturangeboten (Theater- und Konzertspielplan). Ein Vergleich der einzelnen dortigen Spielsaisonen gestaltet sich tatsächlich schwierig. Denn die letzte Saison seit der nun abgelaufenen 2024/2025 mit regulärem Spielplan und Abonnementverkauf war 2017/2018. Durch den ab Mitte 2019 beginnenden Umbau des Stadttheaters Greif und der Übersiedelung in die Stadthalle haben viele Abonnenten pausiert.

Die Jahre 2020 bis 2022 waren von der COVID 19-Pandemie mit ihren zahlreichen Verschiebungen und Absagen geprägt. Auch die Wiedereröffnung des Stadttheaters Greif nach der umfassenden Sanierung fand deshalb nicht wie geplant im November 2020, sondern erst im September 2021 statt. Auch zur Wiederankurbelung des städtischen Kulturbetriebes nach Pandemieende waren 2022/2023 die Konzertabonnements und dann 2023/2024 die Theaterabonnements kostenlos verfügbar.

2024/2025 ging erstmals wieder regulär – also ohne Gratisabonnements – über die Bühne. Vor diesem Hintergrund ist die vorliegende Bilanz zu sehen: Zwar bedeutet die Auslastung von knapp mehr als 61 Prozent im Stadttheater Greif (Rainerstraße 2) und in den Minoriten (Minoritenplatz 4) in allen Sparten (59 Prozent bei den Theater- und 54 Prozent bei den Konzertabos) einen Rückgang von fast 10 Prozent gegenüber 2023/2024. Allerdings waren damals die Theaterabos kostenlos verfügbar gewesen, weshalb das aktuelle Ergebnis als stabile Mitte gewertet werden kann. Das Gleiche gilt für die Zahl von rund 12.000 Besuchern (2023/2024 rund 14.000) bei sämtlichen Aboveranstaltungen.

Die nachhaltige positive Auswirkung der beiden erwähnten kostenlosen Saisonen nach Stadttheater-Sanierung und Pandemie zeigt sich jedenfalls beim Vorher-Nachher-Vergleich der Spielzeiten: Waren bei den Konzertabos 2017/2018 noch 259 zu verzeichnen gewesen, so stieg diese Zahl 2024/2025 auf 365 an. Ebenfalls eine Steigerung – wenn auch moderater – gab es bei den Theaterabos von 436 in der Saison 2017/2018 auf 479 in der Saison 2024/2025.

Die Aufstellung zeigt, dass ein grundsätzlicher Aufwärtstrend seit 2018 in allen Sparten messbar ist. Sehr deutlich ist der COVID-19-Knick festzustellen. Im Durchschnitt ist der Besuch in allen Sparten seit 2018 um 14 Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist hier die Sparte Schauspiel mit fast 40 Prozent Zuwachs seit 2018. Aufgrund des Spielortwechsels von der Landesmusikschule in die Minoriten verlieren die Sparten klassische und zeitgenössische Kammermusik prozentuell, sind aber in absoluten Zahlen der Besucher über die Jahre angewachsen.

Wels-Kultur 2024

Im bisher letzten vollständigen Kulturjahr 2024 hatte Wels insgesamt 768 öffentlich zugängliche Veranstaltungen (städtische und private Veranstalter gemeinsam, allerdings ohne Jeunesse, Workshops im Medienkulturhaus etc.) zu verzeichnen. Nach Sparten dominierten dabei die Konzerte, gefolgt von Film und diversen anderen Kulturformen.

Verstärkt junge Menschen an das Theater heranführen möchte seit der Spielsaison 2023/2024 die Initiative PUK – Pädagogik und Kunst des Jungen Theaters Wels. Im Jahr 2024 wurden vier Backstage-Führungen im Stadttheater Greif, drei Begleitworkshops zu ausgewählten Produktionen, sechs Nachgespräche zu ausgewählten Produktionen, ein Herbstferienprogramm (Escapegame „Sommernachtstraum“) und ein Austausch- und Vernetzungstreffen mit Pädagogen durchgeführt und insgesamt 556 Personen damit erreicht (siehe auch www.jungestheaterwels.at/puk-pädagogik-und-kunst).

Die Galerie der Stadt Wels hat ihren Ausstellungsbetrieb nach der Übersiedelung in den Schießerhoftrakt der Minoriten im September 2024 mit der Schau „Aufgefangene Zeit“ von Ewald Walser begonnen. Seither hat sich das Haus mit zwei weiteren Ausstellungen (Aloys Wach/Esteban Fekete und aktuell Anna Steinhäusler) bei den Besuchern etabliert. Nummer vier wird im Herbst dem Innviertler Maler und Grafiker Hans Plank (1925-1992) gewidmet sein, die Vernissage findet am Donnerstag, 25. September um 19:00 Uhr statt. Detaillierte Informationen zum weiteren Angebot (Galeriesommer, Künstlergespräche, Atelierbetrieb, GoPublic mit dem Medienkulturhaus, Galerie meets Kino mit dem Programmkino etc.) sind unter wels.at/galerie ersichtlich. 

Wels-Kultur allgemein

Die Kulturstadt Wels steht für…

  • Festivals: Unter anderem die jährlichen Fixpunkte Internationales Figurentheaterfestival, Music Unlimited, YOUKI und Schubertiade sowie auch die sommerliche Burggartenkonzert-Reihe mit Jahr für Jahr 13 Veranstaltungen und rund 8.000 Besuchern.
  • Jugend: Neben der erwähnten Initiative PUK etwa ihr musikalisches Pendant Jeunesse Wels mit mehr als 40 Veranstaltungen für Kinder- und Jugendliche, Kasperl- und Kindertheater im Kornspeicher, Bunte Brise im Alten Schlachthof und das nach der Neuausschreibung seit 2023 mit dem bewährten Team neue Wege beschreitende Medienkulturhaus.
  • Kunst: Zusätzlich zur wie erwähnt neu aufgestellten Galerie der Stadt Wels florieren die privaten Galerien (Die Forum, Marschner, Wimmer Medien, Atelier Wels, NÖFA etc.).
  • Literatur: Beim Stadtschreiber liegt der Fokus seit einigen Jahren auf kinderliterarischer Arbeit und schreibpädagogischen Ideen, dazu kommt als private Initiative des Vereins LIRAU das jährliche Lesefest im Burggarten etc.
  • Jubiläen: Feste gehören gefeiert, wie sie fallen! 2025 standen/stehen in diesem Sinne die Geburtstage 40 Jahre Alter Schlachthof und A Cappella Chor Wels, 50 Jahre Cappella Ovilava und 100 Jahre Eisenbahnermusikverein Wels sowie 2026 100 Jahre Bach-Chor Wels an.
  • Konzerte: Wels ist eine Stadt, in der bereits sehr renommierte Klangkörper aufgetreten sind und immer wieder gerne zurückkehren. Als Beispiele für die vergangenen Jahre seien das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, die Philharmonix, das ORF Radio-Symphonie Orchester Wien und als „erweiterte Lokalmatadore“ das Bruckner Orchester Linz genannt.

Zudem ist es der Stadt ein Anliegen, ihre eigenen Klangkörper in Form des Symphonieorchesters der Stadt Wels und der Stadtmusik Wels zu betreiben und zu fördern. Für beide Ensembles stehen gemeinsam rund 110.000 (2018 rund 86.000) Euro zur Verfügung.

Dazu kommen rund 380.000 (2018: rund 295.000) Euro für die erwähnten jährlichen Theater- und Konzertspielpläne, rund 85.000 (2018: rund 75.000) Euro für das Figurentheaterfestival und rund 10.000 (2018: rund 7.000) Euro für die Burggartenkonzerte mit ihrem kostenlosen Eintritt. Derzeit nicht ganz 680.000 Euro zahlt die Stadt jährlich an Subventionen an Kulturveranstalter und -vereine aus. Die größten Förderempfänger sind dabei die MKH Studios mit rund 170.000 Euro und das Theater Kornspeicher mit rund 56.000 Euro. Insgesamt ist das Welser Kulturbudget mit rund 4,7 Mio. Euro (2018: rund 3,3 Mio Euro, jeweils inklusive Personal, Facility-Management, Stadtmuseen, Bücherei und Archiv) dotiert. Nachstehend ausgewählte Bereiche der Ausgabenentwicklung 2018 bis 2025. Darin ist ersichtlich, dass beispielsweise die Kosten für den Theaterspielplan von rund 210.000 Euro (2018) auf rund 245.000 Euro (2025) und die Kosten für die Abonnementkonzerte von knapp 85.000 (2018) auf rund 136.000 Euro (2025) gestiegen sind. Gründe dafür sind unter anderem ein zusätzliches Orchesterkonzert bei den Abokonzerten und zusätzlich finanzierte Stücke beim Theaterspielplan.

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