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Milizverband fordert Rücktritt von Generalmajor Erwin Hameseder

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Das „trojanische Pferd“ hat ausgedient

Nachdem das Einsatz-Magazin vorige Woche mit Vorwürfen der beiden Repräsentanten der Milizverbände Bernd Huber und Michael Schaffer gegen den Bundesheer-Milizbeauftragten Erwin Hameseder vorgeprescht war, herrschte im Verteidigungsministerium blankes Entsetzen, wie uns zugetragen wurde.

Doch nachdem Huber und Schaffer nun selbst einen offenen Brief „nachgeschossen“ haben, dürfte es in der obersten Heerführung in der Wiener Rossauer Kaserne, so ist zu befürchten, zu heftiger Schnappatmung kommen.

Denn in dem Schreiben, das mittlerweile die Medien erreicht hat, wird Hameseder der Rücktritt von seinem Amt als Milizbeauftragter nahegelegt. „Lieber Erwin“, schreibt Schaffer, „Du wirst nächstes Jahr 70 Jahre alt und bist der erste Generalmajor aus dem Milizstand. Das sollte reichen. Bitte trete ab.“

Die Gründe dafür wurden Hameseder und der Öffentlichkeit in einem aus 46 Schreibmaschinenzeilen bestehenden Brief ungeschminkt mitgeteilt. Darin heißt es unter anderem: „Es kann Sie doch wirklich nicht überrascht haben, dass nun augenscheinlich und offensichtlich wurde, welche Rolle Sie als Milizbeauftragter tatsächlich einnehmen“, nämlich: die eines willfährigen opportunistischen Systemagenten der/des jeweils Herrschenden!

Generalmajor Erwin Hameseder bei der Truppe eines Jägerbataillons |  Foto: Bundesheer/Lukas Kraenkl

Hameseder, der schon für den ersten Bericht des Einsatz-Magazins in dieser Sache für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war und der auch gestern Abend von uns nicht mehr dazu befragt werden konnte, wird die Anschuldigung, „ein willfähriger opportunistischer Systemagent“ zu sein, wohl zurückweisen. Trotzdem habe er „jahrelang nichts dazu beigetragen“, um den verpflichtenden Milizübungen zum Durchbruch zu verhelfen, betonen Huber und Schaffer. Diese behaupten sogar, dass Hameseder „alle in diese Richtung gehenden Bemühungen sabotierte (zuletzt bei den Koalitionsverhandlungen)“. Ohne diese verpflichtenden Übungen sei die Miliz aber nicht einsatzfähig, so die Überzeugung der Interessensvertretung. Überdies sei dies auch verfassungswidrig, zumal das Bundesheer als Milizheer konzipiert wurde.

Damit habe Hameseder seine „Funktion als Milizbeauftragter missbraucht“, stellen Huber und Schaffer abschließend fest, sind darüber aber nicht verwundert. Denn Hameseder sei zum einen ohne Vorschlag aus der Miliz zum Beauftragten bestellt worden und zum anderen von jenen, die mehr auf (s)eine verlässliche Haltung setzten. Resümee der Milizverbandsvertreter: „Das kommt einem trojanischen Pferd in Reinkultur gleich.“

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