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Wird Oberst Jörg Loidolt nun bald Brigadechef?

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Generalleutnant Karl Schmidseder bringt Postenkarussell Im Heer zum Drehen

Beim Bundesheer darf Parteipolitik keine Rolle spielen – soweit die Theorie. Die Praxis freilich sieht anders aus. Denn mit jedem Farbenwechsel im Verteidigungsministerium werden immer auch ein paar höhere Chargen, die der anderen Feldpostnummer zugerechnet werden, kaltgestellt, auch wenn sie prinzipiell gute Arbeit verrichten.

Immer wieder werden gut ausgebildete und teuer bezahlte Beamte im Generalsrang auf Posten abgeschoben, in denen sie dann an Projekten arbeiten, die vermutlich kein Mensch wirklich braucht – reine Beschäftigungstherapie. Auch das ist Verschleuderung von Steuergeld! Woran das liegt? An der guten alten österreichischen Tradition, dass die Schwarzen den Roten nicht trauen und die Roten nicht den Schwarzen und alle zusammen auch keinem anderen.

So werden bei der Vergabe von neuen Positionen prinzipiell nur eigene Parteigänger damit betraut, obwohl es auch außerhalb der jeweiligen „politischen Familie“ qualifizierte Leute dafür gäbe. Diese Erfahrung musste auch Generalleutnant Karl Schmidseder machen, der von Juli 2013 bis Anfang 2016 Chef der Einsatzsektion im Verteidigungsministerium war. Als Hans Peter Doskozil das Verteidigungsressort übernahm machte der Burgenländer den Oberösterreicher Karl Schmidseder zu seinem Kabinettschef. Aber schon einige Monate später sollte er sich nur noch um die Bundesheerreform kümmern. Das schien keine besonders herausfordernde Aufgabe für den qualifizierten Militär Schmidseder gewesen zu sein, weshalb er sich 2012 um die neu eingerichtete Position des Generaldirektors für Verteidigungspolitik bewarb. Zu diesem Zeitpunkt war das Verteidigungsministerium wieder in schwarzer Hand und wegen seiner Parteinähe zur SPÖ blitze Schmidseder mit seiner Bewerbung bei Klaudia Tanner auch prompt ab.

Generalleutnant Karl Schmidseder im Jahr 2015. ©APA/Hans Klaus Techt

Die Position würde zivil besetzt, sagte man ihm, und tatsächlich bekam Arnold Kammel den Job, der damals Tanners Kabinettschef war. Von da an führte der „rote General“ Krieg mit dem schwarzen Ministerium. Im Kampf um die Stelle verbündete sich Schmidseder mit der Gleichbehandlungskommission und erfocht mit ihr einen fulminanten Sieg gegen seine Diskriminierung bei der Postenvergabe.

Daher wird er nun Chef der Ausbildungsdirektion im Verteidigungsministerium und damit Gebieter nicht nur über die Landesverteidigungsakademie, sondern auch über die Offiziersausbildung an der Militärakademie und über die Heeresunteroffiziersakademie. Zusätzlich läuft von ihm ein Schadenersatzverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht, was man sich hätte sparen können, hätte man ihn bei der Bewerbung nicht kalt übergangen.

Zu Schmidseders Stellvertreter soll dem Vernehmen nach nun Brigadier Siegward Schier ernannt werden, der die 4. Panzergrenadierbrigade mit dem Kommando in Hörsching befehligt. Zu seiner Brigade gehören das Panzerbataillon 14 in Wels, das Panzergrenadierbataillon 13 in Ried und weitere Panzergrenadier-, Artillerie und Aufklärungsteile in Niederösterreich. Wer aber übernimmt dann diesen Haufen unter dem Zeichen des gelben Kometen?

Zu Schmidseders Stellvertreter soll dem Vernehmen nach nun Brigadier Siegward Schier ernannt werden.
| Foto: Bundesheer/Pusch

Die Position des neuen Brigadekommandanten wird natürlich ausgeschrieben, heißt es im Tanner-Ministerium. So, wie seinerzeit auch schon der Posten für Kammel ausgeschrieben wurde?

Oberst Jörg Loidolt | Foto: Militär Aktuell

Ich kann mir gut vorstellen, wer bei dieser neuen Ausschreibung das Rennen machen könnte und es würde mich nicht wundern, wenn die Wahl auf den 14er-Chef Oberst Jörg Loidolt fiele.

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