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In der neuen Regierung kriselt es schon

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Ämter und Gagen werden sie zusammenhalten

„Anna, den Kredit hamma!“ Viele werden sich noch an den Werbeslogan eines renommierten Bankinstituts erinnern, der auf Plakaten mit zufriedenen Gestalten und Gesichtern prangte.

Die selbstzufriedenen Konterfeis jener drei Herrschaften, die dieser Tage in allen Zeitungen abgebildet waren (siehe oben), erinnerten mich sofort an diesen alten Gassenhauer.

Die glücklich und sorglos in die Kameras der Fotografen blickenden Köpfe von Beate Meinl-Reisinger, Christian Stocker und Andreas Babler, die als Teile der neuen Regierung unser hochverschuldetes Land aus der Krise führen sollen, haben zunächst einmal bei sich selbst für finanzielle Stabilität gesorgt, indem sie sich drei lukrative Jobs angelten: den des Bundeskanzlers, des Vizekanzlers und des Außenministers. Dafür waren zwar viele Verrenkungen nötig, damit die drei an ihren begehrten Futtertrog kommen konnten. Diese Verrenkungen nennt unser angeblich schöngeistiger Bundespräsident Kompromisse.

Was sie mit ihren neuen Posten allerdings anfangen werden, weiß das Trio noch nicht so genau. Denn alles, was es bislang als Regierungsprogramm zusammenschusterte, ist äußerst vage und mit vielen Vorbehaltsklauseln versehen.

Fix hingegen ist, das fette monatliche Salär, das Meinl-Reisinger, Stocker und Babler ab sofort beziehen werden, ebenso wie auch die steuerliche Belastung der kleinen Bürger, die bereits ab 1. April zur Rettung des hochverschuldeten Landes beitragen dürfen.

Behördlicherseits kann leider gar nicht gespart werden, weil man zur Budgetsanierung unbedingt viele neue Staats- und Generalsekretäre benötigt. Geld muss auch unbedingt für die Sky-Shield-Raketenabwehr und für neue Jagdflugzeuge ausgegeben werden, ohne exakt zu wissen, wie wir uns angesichts der sich gerade verändernden geopolitischen Lage künftig verteidigen werden und wollen.

Doch auf ein paar Milliarden Schulden mehr kommt es nun auch nicht mehr an. Sie wissen ja: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert. Wird schon alles gut gehen, scheint das Motto der neuen Besen zu sein, die offenbar nicht wirklich oder an den falschen Stellen kehren wollen. Vom Ausmisten kann ohnehin keine Rede sein.

Auch wenn die Medien wieder einmal fest dabei sind, die neuen Lenker unseres Staates, schönzuschreiben, rechnet die Bevölkerung – die sich Hasardeuren ausgeliefert wähnt – schon mit Schlimmsten.

Und während Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg bei einem Packerl Tschik noch über die „Schönheit des Kompromisses“ sinniert, kriselt es bereits in der Dreierkoalition, weil die Linken mit der Einführung einer Sondersteuer für Stromproduzenten nach vorn geprescht sind, was ÖVP und Neos freilich partout nicht goutieren.

Doch Stocker, Babler und Meindl-Reisinger wird trotzdem nichts anderes übrigbleiben, als auf Biegen und Brechen zusammenzustehen, allerdings nicht wegen der Zukunft unseres Landes, sondern vielmehr wegen ihrer jeweiligen Ämter und ihrer fetten Gagen.

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