Klassische Medien verlieren massiv an Sehern und Lesern
In demselben Ausmaß, mit dem sich die Regierungspolitiker in den letzten 30 Jahren von ihrem Volk entfernten, entfremdeten sich auch die Medien von ihren Hörern, Sehern und Lesern. Dafür gibt es jede Menge akustischer, audiovisueller und auch schriftlicher Beweise. Weil immer mehr Texte und Filme produziert werden, die die breite Masse nicht interessieren, werden immer mehr Zeitungen, Zeitschriften und Fernsender allmählich zu Sozialfällen.

In der Gratiszeitung „Heute“ – um nur ein Beispiel zu nennen – konnte ich erst jetzt die Schlagzeile lesen: „Ampel-Sensation: Strolz steht vor Polit-Rückkehr.“ (Ausgabe vom 25. Februar 2025). Für wen, bitte schön, sollte diese Nachricht von Interesse sein? Für „die Menschen da draußen“ – wie es oft abfällig heißt – sicher nicht.
Denn „die Menschen da draußen“, die man auch als „die Menschen da unten“ bezeichnen könnte, würden lieber mehr darüber erfahren, was geschieht, dass ihr Leben nicht noch teurer wird und dass sie am Monatsersten wieder mehr Geld auf dem Konto haben. Sie wollen sich auch wieder sicher in ihren Straßen bewegen können, ohne fürchten zu müssen, von einem verrücktgewordenen Islamisten niedergemetzelt zu werden. Über etwaige Sofort-Maßnahmen zur Eindämmung dieser real vorhandenen Gefahr würden sie nicht nur sehr gern mehr, sondern überhaupt etwas erfahren. Diese Wunschliste ließe sich noch beliebig fortschreiben.
Stattdessen werden die Leute mit „Neuigkeiten“ zugemüllt, die für die Bewältigung ihres schwierigen Alltags völlig unerheblich sind. Denn auf derselben „Heute“-Seite, auf der man über die „sensationelle“ Rückkehr von Matthias Strolz (Neos) in die Politik schreibt, wird auch darüber berichtet, welchen „Klimagast“ der immer unbeliebter werdende österreichische Präsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer zum Opernball in ihre Loge geladen haben. Als ob das nicht wurscht wäre! Darunter gratuliert Claudia Plakolm (ÖVP) Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CDU) mit einer Supermann-Karikatur zum deutschen Wahlsieg für die Konservativen.
Wissen die Medien eigentlich noch für wen sie Nachrichten produzieren? Ich glaube schon: Sie tun das in erster Linie für die Politiker, von denen sie die Zuschüsse (Medienförderung) für ihre maroden Betriebe erbetteln. Dabei wird scheinbar vergessen, dass es sich bei den Zuschüssen um das Steuergeld ihrer jeweiligen Hörer, Seher und Leser handelt, die sich mit ihren Sorgen und Problemen in ihren bisherigen (klassischen) Medien nicht mehr wiederfinden. Deshalb verlieren diese kontinuierlich immer mehr Stammleser und Stammhörer an die sozialen Medien, die – wie man so sagt –schon längst das Ohr und Auge der Bevölkerung gewonnen haben.