Nun wird es erst richtig verrückt

Nicht wegen Herbert Kickl ist die Regierungsbildung gescheitert, sondern wegen der ÖVP, die – entgegen ihrer vorherigen Beteuerungen – doch so weitermachen möchte wie die Jahrzehnte vorher.
Die Bundespolitiker der Türkisen wie auch der ÖVP, speziell jene der letzten fünf Jahre, sind – von wenigen Ausnahmen abgesehen – eine Schande für unser Land. Diese Leute und ihre Bünde mit ihren unersättlichen Machtansprüchen sind schuld daran, dass ihre Partei, die nicht mehr christlich und nicht mehr sozial ist und auch ihre Wirtschaftskompetenz schon längst eingebüßt hat, mittlerweile zu einem Sicherheitsproblem und Risikofaktor für Österreich und seine Bevölkerung wurde.
Den sogenannten Haltungsjournalisten in den vom üppigen Steuergeld mitfinanzierten Medien ist dies – wie zu erwarten war – egal. Hauptsache die FPÖ ist raus und dass die Blauen nun in keiner Regierung mehr sein werden, wird von den sattsam bekannten Gegnern des rechten Lagers nun hämisch bejubelt.
„Dem Land bleibt damit viel erspart“, schreibt beispielsweise Christoph Kotanko in seiner in den OÖN veröffentlichten Kolumne mit dem Titel: „Schluss mit den Verrücktheiten.“
Doch hier irrt Kotanko gewaltig, denn jetzt gehen die Verrücktheiten erst los. Denn sowohl mit einer so genannten Expertenregierung als auch mit einer Koalition der Wahlverlierer hat die Bevölkerung – angesichts des von der ÖVP angerichteten Budgetdesasters und der vielen ungelösten Probleme – nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird vermutlich alles daransetzen, dass die alten Kräfte der Misswirtschaft und „Geldverbrenner“ wie ÖVP, Grüne und vermutlich auch die Babler-Roten irgendwie ans Ruder kommen können, koste es was es wolle. Das dürften dann die „vernünftigen Kräfte der Mitte“ sein, von deren Zusammenkommen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig öffentlich träumt.
Mit diesen wäre dann wieder der monatelange Stillstand in unserer rot-weiß-roten Republik prolongiert und Firmenpleiten, Privatkonkurse und Teuerungen werden weitergehen. Vermutlich wird es auch neue Steuern geben bis es nach einiger Zeit auch die „vernünftigen Kräfte der Mitte“ zerreißt, woran die ÖVP wieder maßgeblich beteiligt sein dürfte.
Die Bürger dieses Landes sind den Türkisen und Schwarzen, die in erster Linie immer das eigene Wohlergehen vor Augen hatten und haben, ziemlich egal, wie auch ihre zurückliegenden Handlungsweisen oder Lähmungserscheinungen zeigen. Dem ÖVP-Selbstverständnis nach kommt immer zuerst die Macht und dann die Moral – wenn überhaupt.