
Weil ihr türkis eingefärbter Flügel während seiner Regentschaft in der Corona-Zeit mit Maßnahmen überreagierte und – zusammen mit den Grünen –großen Schaden verursachte, scheuen die heutigen ÖVPler eine Aufarbeitung der Covid 19-Pandemie wie der Teufel das Weihwasser. Denn nach heutigen Erkenntnissen haben die damaligen Maßnahmen den Österreichern mehr geschadet als genützt. Sie haben ihr Land gespalten und in ein Schuldendesaster gestürzt, an dem wir noch lang leiden werden.

Aber spätestens zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie hätte die Regierung wissen können, dass sie es mit ihrer Pandemiebekämpfungsstrategie übertrieben hatte, sagte dieser Tage im „Servus TV“ niemand geringerer als Franz Allerberger, der damals als Chef-Infektiologe der staatlichen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in vorderster Front der Corona-Bekämpfung tätig war. Er erkannte auch relativ schnell, dass Corona keine zweite Spanische Grippe war, bei der die Menschen wie die Fliegen sterben.
Politiker reagierten panikhaft
Gefährlich war es nur für bestimmte Personengruppen, die man bevorzugt hätte schützen sollen. Keinesfalls jedoch hätten die Politiker in den Panik-Modus verfallen dürfen. Es wäre auch nicht notwendig gewesen. Sie hätten lieber kühlen Kopf behalten und beruhigend auf die Bevölkerung einwirken sollen, so wie uns dies auch die Schweden erfolgreich vorexerzierten. Davon ist Allerberger noch heute überzeugt.
„Schwurbler“ hatten in allem Recht
Doch nach den Fernsehbildern aus dem oberitalienischen Bergamo, die zeigten, wie Militärlastwagen massenhaft Särge auf die Friedhöfe karrten, scheinen die Österreicher – nicht zuletzt auch befeuert durch die reißerische Berichterstattung in den heimischen Qualitätsmedien – die Nerven endgültig weggeworfen zu haben. Die wenigen, die sie noch behielten, und die sich weder von den TV-Bilden und auch von den später täglich veröffentlichten Infektionszahlen nicht verunsichern ließen, wurden in der Folge als „Corona-Leugner“ und „Schwurbler“ diffamiert.
TV-Bilder waren nur die halbe Wahrheit
Dabei sei der Abtransport der Leichen durch das Militär keine direkte Folge der Pandemie gewesen, sondern mehr eine Folge des dortigen Lockdowns. Dieser hatte die Leichenbestatter schon so eingeschränkt, dass sie kaum noch in der Lage waren, die Normalsterblichen abzutransportieren und ohne Stau unter die Erde zu bringen
In Bergamo sei alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen kann und dies hat der AGES-Mediziner auch relativ schnell erkannt. Nur wenige mochten den wahren Sachverhalt glauben. Weil Allerberger außerdem die Grippe für gefährlicher hielt als Corona war er dann auch schnell seine Funktion als Chef-Infektiologe bei der AGES los und ging in Pension. Doch heute ist er aber noch mehr denn je davon überzeugt, dass damals die bei uns gesetzten Maßnahmen den Leuten mehr geschadet hätten als genützt. Vor allem die Impflicht war nicht gerechtfertigt, sagt er und die Lockdowns seien ganz und gar unnötig gewesen.
Kollateralschäden sind enorm
In wirtschaftlicher Hinsicht sind die damals entstandenen Kollateralschäden enorm, konstatiert der Ökonom und Wiener Universitätsprofessor Martin Halle gegenüber dem Journalisten Roger Köppl im „Servus TV“. Das heutige spürbare Budgetdefizit rühre aus dieser Zeit her. Zudem laborieren noch viele Geimpfte an den gesundheitlichen Schäden, die bei ihnen durch die nicht ausreichend erprobten Impfstoffe verursacht wurden – auch Folgen aus jenen Tagen. Ganz zu schweigen von den psychischen Schäden, die die Lockdowns vor allem bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben.
Daher sei Corona auch fünf Jahre nach der Pandemie immer noch ein Thema, ist der Politikexperte Thomas Hofer überzeugt. Irgendwann während der Corona-Diktatur dürfte es den Türkisen und Grünen dann auch gedämmert sein, den Maßnahmenbogen möglicherweise überspannt zu haben, weil auch unter den Geimpften in ihren eigenen Reihen ein Murren über die aus dem Ärmel geschüttelten Bekämpfungsmethoden nicht mehr zu überhören war.
Impfpflicht für alle zur Beruhigung der eigenen Leute?
„Wir sind doch nicht deren Leibeigene“ hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl schon 2021 bei den jeweiligen Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen für alle wütenden Bürger gewettert. Um die Gemüter vor allem in den eigenen Türkis-grünen Reihen zu besänftigen, vermutet Hofer, wurde dann von der Regierung die Impfpflicht für alle beschlossen – gewissermaßen aus einem schlechten Gewissen heraus.

Aus diesem Grund ist es nur allzu verständlich, dass noch immer viele Menschen eine ehrliche Aufarbeitung der Geschehnisse aus den Pandemietagen fordern, denn das, was unter der Regierung von Karl Nehammer als Corona-Untersuchungsergebnis vorgelegt wurde, hat nicht einmal an der Oberfläche der Probleme gekratzt.