„Der Autoschlüssel ist fast schon größer als der Wagen“ feixte ein Kollege, als er mir den neuen „Kia Picanto“ zum Testfahren übergab.
Lach nur, dachte ich als ich mich mit dem schnittigen Kleinwagen etwas vertraut gemacht hatte. Meine Ansicht nach hat dieser das Zeug dazu, zu dem zu werden, was der Austin Mini (auch Mini-Cooper) in den 1960er-Jahren für viele Menschen war: ein beliebter und wendiger Stadtflitzer, der auch noch in der kleinsten Parklücke Platz findet.
Natürlich ist der „Picanto“ moderner als der alte Mini und technisch auf der Höhe der Zeit, jedoch ohne überbordenden Schnickschnack, auch wenn es für die Passagiere im Heck (maximal zwei Leute) USB-Anschlüsse gibt.
Ein Sprinter ist dieses Fahrzeug zwar nicht, obwohl es sehr sportlich wirkt, dafür aber ein grundvernünftiges solides Auto, das es bereits in der dritten Generation gibt. Das Facelifting hat dem 3,61 Meter langen, 1,60 Meter breiten und etwa eineinhalb Meter hohen „Kia-Mini“ gutgetan und er darf für sich auch in Anspruch nehmen, einer der kürzesten Fünftürer zu sein.
Diesen benzinbetriebenen Stadt-Koreaner gibt es in jeweils zwei Motorstärken: entweder als Dreizylinder-Ausführung mit 63 PS oder als Vierzylinder-Variante mit 79 PS-Motor. Ich habe die stärkere Version mit einem Automatikgetriebe bekommen, was ihm – im Vergleich zu den Modellen mit den Fünf-Gang-Schaltungen – beim Fahren ein wenig vom Elan raubt.
In der Stadt und auf der Landstraße komme ich mit dem „Picanto“ einigermaßen flott voran, doch auf der Autobahn wird es eher zäh. Um ihn auf 159 km/h (Höchstgeschwindigkeit) hochzudrehen, dauerte es schon ein Weilchen. Doch Überland-Limousine will der Kleine ohnehin nicht sein und für die Stadt ist er ein ideales und preiswertes Auto.
Das Einstiegsmodell ist schon für etwa 16.600 Euro zu haben und 6000 Euro muss man drauflegen, wenn man mit der Kia-Picanto-Top-Version (GT-Linie mit stärkerem Motor) aus dem Geschäft fahren möchte.
Im Cockpit finden sich gut lesbare digitale Instrumente und einfach ist auch die Touchbedienung des 8-Zoll großen Infotainment-Systems, mit dem jeder sofort klarkommt. Das Armaturenbrett besteht aus Hartplastik, sieht aber wegen der Ton-in-Ton-Optik nicht billig aus.
Alles in allem ein guter Wagen mit einem stimmigen Preis-Leistungsverhältnis, der mich als Stadtfahrzeug durchaus überzeugt.