Nach dem sommerlichen Schulschluss geht es für viele Familien in den Urlaub. Speziell mit Kindern kommt dann das Auto als Verkehrsmittel für die Urlaubsfahrt zum Einsatz. Mit Kind und Gepäck an Bord wird es oft eng im Familienauto. Das ist die Stunde der Dachbox – wie auch im Winter beim Schiurlaub. Und auch hier gilt: schweres Gepäck gehört nach unten, leichte Sachen nach oben, nichts lose umherkullern lassen.
Aber es ist nicht nur die Urlaubsfahrt, bei der die Ladekapazitäten eines Familienautos an ihre Grenzen gerät. Im Möbelhaus fiel der Einkauf mal wieder größer aus als geplant: Geschirr, Pfanne, Vasen, Aufbewahrungsboxen, Stofftiere und Regale – alles muss irgendwie im Auto verstaut werden. Doch muss der Fahrer oder die Fahrerin unterwegs plötzlich abrupt bremsen, können lose oder schlecht gesicherte Gegenstände zum gefährlichen Geschoss werden: Schwere Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule sind die Folge.
Der deutsche Verkehrsclub ADAC führte Crashtests durch mit ordentlich fest verzurrten Transportgegenständen und zum Vergleich mit lose ins Auto gewürfelten Transportgütern. Mit erschreckendem Ergebnis: Ist die Ladung ungünstig verteilt, und fehlen Elemente der Ladungssicherung, wie etwa ein Sicherungsnetz oder eine Gepäckraumabdeckung, schießen bei einem Auffahrunfall mit 45 km/h lose und falsch gesicherte Möbel sowie schwere Kartons nach vorne, reißen die Vordersitze teilweise aus deren Verankerungen und treffen Fahrer und Beifahrer lebensgefährlich am Kopf.
„Falsch gesicherte Ladung entwickelt bei einem Unfall eine Aufprallwucht, deren Gefahr häufig unterschätzt wird. Bei einer Kollision mit Tempo 45 wirkt eine 145 kg schwere Ladung kurzzeitig mit über sieben Tonnen auf die Sicherheitsgurte – das entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten“, kommentiert Volker Sandner, Leiter Fahrzeugsicherheit im Testzentrum Landsberg des ADAC.
Bei Kia werden die meisten Fahrzeug mit einem Gepäcknetz ausgeliefert. Die nötigen Ösen sind im Kofferraumboden vorhanden. Diese sollten auch benutzt werden. Gitter, geeignete Dachboxen, Antirutschmatten für den Kofferraum sind als Zubehör erhältlich.
Der ADAC fasst die wichtigsten Tipps zur Ladungssicherung im Pkw folgendermaßen zusammen:
Die Fracht sollte möglichst lückenlos angeordnet werden und mithilfe von Ladungssicherungsnetzen und Gurten fixiert werden. Formschlüssigkeit verhindert, dass die Dinge in jeder Kurve hin- und herpoltern. Falls vorhanden, sollte man ein Gepäcknetz verwenden.
Die Rücksitzlehne kann durch diagonal geschlossene Gurte unterstützt werden, falls dort niemand sitzt. Es ist nicht immer empfehlenswert, die Rückbank umzuklappen: Sie kann auch als schützende Trennwand dienen. Wichtig ist, auf richtige Gewichtsverteilung zu achten: Schwere Gegenstände gehören nach unten (am besten im Fußraum und mit Gurten abstützen, nur leichte Gegenstände oben verstauen).
Bruchgefährdete Gegenstände wie Vasen, Glasflaschen oder Trinkgläser nicht offen im Innenraum deponieren: Im Falle eines Unfalls fliegen scharfkantige Splitter umher. Besser: Einpacken in stabilen Kartons oder Einwickeln in Decken und hinter dem Beifahrersitz im Fußraum verstauen. Das gilt auch für lose Kleinteile: diese sollte man möglichst in Boxen verstauen.
Vorhandene Haken und Ösen sollte man mit geeigneten Spann- oder Zurrgurten nutzen. Dabei wenn möglich: Zusätzliche Fahrzeuggurte verwenden, um Ladung zu sichern (aber keine elastischen Expander!). Beim Anbringen der Gurte muss auf eine gleichmäßige und hohe Spannung der Gurtbänder geachtet werden, andernfalls kann die Ladung verrutschen. Spanngurte am besten im Auto deponieren, damit Sie bei Spontaneinkäufen im Möbelhaus oder im Baumarkt entsprechend ausgerüstet sind.
Wenn möglich und falls keine Laderaumabdeckung vorhanden ist: Gesamte Ladung mit einer Decke abdecken und diagonal mit Zurrgurten sichern – dazu die Zurrösen am Ladeboden nutzen. Vorteil: Sichtschutz und Rückhaltemöglichkeit für sich lösende Teile.
Und nicht zuletzt sollte man auch die Vorgaben zum Reifendruck und zu den Achslasten laut Bedienungsanleitung beachten. Wird die Nutzlast des Vehikels voll ausgenützt, dann ist meist ein erhöhter Reifendruck vorgeschrieben. Überhaupt sollte man nicht vergessen, dass das voll beladene Auto sich anders fährt als mit Leegewicht. Der Bremsweg verlängert sich, und das Kurvenverhalten verlangt nach ruhigerer bzw. vorausschauenderer Fahrweise.