Bei der momentan laufenden Planung zum Projekt Erweiterung Volksgarten/Traunuferpark entstand die Idee, dass Wels sich als Austragungsort für eine Landesgartenschau im Jahr 2027 bewirbt. Den Beschluss fasste der Gemeinderat am Montag, 23. Oktober einstimmig.
Vorbereitungs- und Planungsarbeiten sowie Konzepterstellung können ab sofort beginnen. Dafür sind mehrjährige organisatorische und abstimmungstechnische Maßnahmen (vor allem zwischen Stadt und Land) erforderlich. Zudem sind beim laufenden Projekt Erweiterung Volksgarten/Traunuferpark allfällige Änderungen durch die beabsichtigte Landesgartenschau zu berücksichtigen.
Daher soll ein eigenes Projekt samt Team eingerichtet werden. Neben der Einbeziehung aller Parteien erscheint eine Einbindung der Marktgemeinde Thalheim – Stichwort Reinberg – sowie der städtischen Unternehmen Messe Wels, Wels Marketing & Touristik und Welios sinnvoll.
Oberösterreich führt seit 1997 an verschiedenen Standorten Landesgartenschauen durch. Mit diesem Konzept nimmt das Land eine Vorreiterrolle im Bereich der österreichischen Gartenkultur ein. Die bisherigen Austragungsorte waren Krenglbach, Gmunden, Bad Hall, Vöcklabruck, Bad Schallerbach, Ansfelden, Bad Ischl, Kremsmünster, Aigen-Schlägl, Wilhering und heuer Wolfsegg am Hausruck, 2025 ist bereits an Schärding vergeben. Bei einer erfolgreichen Bewerbung für 2027 würde Wels also die insgesamt 13. Landesgartenschau ausrichten.
Dafür gibt es bereits eine Konzeptidee samt Themenschwerpunkten, auch das mögliche Austragungsgebiet ist bereits abgegrenzt. Kernareal der Landesgartenschau soll der dann fertige erweiterte Volksgarten beziehungsweise Traunuferpark sein. Wie berichtet, sollen am Messegelände Ost sowie in Teilen des Messegeländes West die bestehenden Messehallen abgerissen und die Böden entsiegelt werden. Ziel ist es, die dadurch neu entstehenden Flächen dem bestehenden Volksgarten zuzuordnen und einen völlig neuen Naherholungs- und Parkraum entlang der Traun zu schaffen.
Der erweiterte Volksgarten/Traunuferpark soll mit dem in Thalheim liegenden und seit 1942 im Eigentum der Stadt Wels befindlichen Naherholungsgebiet Reinberg und dem städtischen Tiergarten (Stadtpark 1) einen großteils eintrittsfreien gemeindeübergreifenden Grünbereich bilden. Dieser macht den Traunfluss als verbindendes Element für die Bevölkerung optimal nutzbar und schafft mitten in der Stadt ein breites Spektrum an Freizeit- und Familienaktivitäten sowie Ruheoasen.
Dieses Gesamtgelände sowie die historischen Gärten der Innenstadt – insbesondere Burggarten und Zwinger – sollen für die Landesgartenschau 2027 adaptiert und attraktiviert werden. Der vorgesehene thematische Schwerpunkt „Natur – Kraft – Energie“ legt auch eine Einbeziehung des räumlich ideal gelegenen Welios in Form einer Sonderausstellung nahe. Das Welser Science Center sowie der erweiterte Volksgarten/Traunuferpark sind als Bezahlzone vorgesehen. Für Tiergarten, Reinberg, Burggarten und Zwinger als „Außenfenster“ der Landesgartenschau 2027 soll der Eintritt frei bleiben.
Die von der Stadt Wels zu tragenden Kosten für das Projekt Erweiterung Volksgarten/Traunuferpark werden sich auf rund 12 bis 15 Mio. Euro belaufen. Für die Landesgartenschau 2027 wären – unter Einbindung des Welios – wahrscheinlich weitere rund 8 bis 10 Mio. Euro erforderlich. Die Finanzierung erfolgt aus dem investiven Haushalt der Stadt Wels. Das Land Oberösterreich sollte sich an den Gesamtkosten – wie bisher bei Landesgartenschauen – mit rund 66 bis 75 Prozent beteiligen.