Die von Grünen geforderte Grünbergschule ist ein gutes Stück realistischer geworden. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird es einen gemeinsamen Antrag aller vier Fraktionen – FPÖ, SPÖ, ÖVP und GRÜNE dazu geben.
„Wir haben alle Parteien zur Zusammenarbeit eingeladen“ so Gemeinderat Ralf Drack, von MFG und NEOS habe es leider keine Rückmeldung gegeben, man hoffe aber auch auf deren Zustimmung im Plenum.
Elfriede Grünberg, geboren 1929 in Wels, wurde mit 13 Jahren wegen ihres jüdischen Glaubens im Konzentrationslager Maly Trostinez ermordet. Sie ist das jüngste Opfer des Holocaust aus Wels. Bislang gibt es in Wels zwar einige Straßennamen, die nach Opfern des Nationalsozialismus benannt wurden, eine öffentliche Würdigung der Welser Holocaust-Opfer ist in dieser Form jedoch noch nicht vorhanden. Die Benennung einer Schule, die auch von Schülerinnen und Schülern im gleichen Alter von Elfriede Grünberg zu ihrer Ermordung besucht wird, wäre ein Zeichen einer lebendigen Befassung mit dem Thema.
Gerade in Zeiten schwerer ökonomischer Verwerfungen und der damit einhergehenden Radikalisierung gewisser Teile der Bevölkerung, gerade in Zeiten eines Vertrauensverlustes in die Instanzen der Demokratie, ist die Auseinandersetzung mit ebendiesen Phänomenen sowie mit Ausgrenzung, Antisemitismus und Sündenbockpolitiken dringend geboten, heißt es im Antrag.
Einen Antrag auf eine Umbenennung alter, NS-belasteter Straßennamen werden es von den Grünen vorerst nicht geben. Eigentlich hätte man angenommen, dieser würde von der SPÖ kommen, diese habe aber wegen der schon angekündigten Ablehnung eines solchen durch FPÖ und ÖVP abgewunken. Zusatztafeln für drei Straßen soll es geben, „aber bei dem Thema ist sicher das letzte Wort noch nicht gesprochen“, so Stadtrat Thomas Rammerstorfer.